Suuberi Sach
Gestern hat es das Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (DewiSoUm) bekannt gegeben, am Mittwoch durfte man es in Basler Medien lesen: Der Regierungsrat hat ein sauberes Fünf-Säulen-Konzept erfunden und damit der Sauberkeits-Intiative die Luft aus dem Bebbi-Sack gelassen.
Zuerst dachten wir an diese Säulen. Aber die stehen in Bern:
Oder die da:
Aber die steht in Zürich,das uns zumindest in solchen Dingen voraus ist oder zumindest andere Säulen pflegt. Unsere Säule, von der Suuber-Clique beklebt, sieht so aus::
(Da steht drauf, dass Basel eigentlich schon abfallfrei ist.)
Aber alldestotrotz soll es jetzt laut Communiqué "zügig" mit "ausgebauter Reinigung, intensiverer Prävention und schrittweiser Einführung des Mehrwegsystems bei allen öffentlichen Veranstaltungen" (den bis auf weiteres jährlichen Meisterfeiern zum Beispiel) und "jetzt auch" mit verstärkter Repression:
der Verschmutzung und dem Littering in Basel gezielt entgegengewirkt werden.
Der Abfall muss weg und beseitigt werden.
Aber Abfall Beseitigen auf Allmend ist bei Busse verboten.
Denn, so heisst es: ..."verbotenes Beseitigen von Haushaltsabfällen und Elektroschrott auf Allmend, wird mit 200 Franken Busse bestraft." Wenn ich also diese von ihrer Besitzerin verlassenen Fussbekleidungen
bis zur nächsten Säule trage, ist das so etwas wie Beseitigen. Die Besitzer der Findelschuhe haben aber nichts beseitigt, sondern Abfall entstehen lassen.
Für beseitigen gleichbedeutende (synonyme) Begriffe sind:
abtransportieren, ausmustern, entfernen, fortbringen, forträumen, fortschaffen, fortschieben, wegbringen, wegmachen, wegräumen, wegschaffen, wegschieben, abbauen, abbrechen, beseitigen
sagt das Synonym-Lexikon.
Unterschieden wird in Basel zwischen grossem und kleinem Abfall: Das "verbotene Beseitigen von KLEINABFÄLLEN" wird als "so genanntes LITTERING" bezeichnet (litter ist englisches Wort für Abfall) und kostet jetzt statt nur 50 immerhin 80 Franken oder etwas mehr als eine Stange Zigaretten. (Ob Zigarettenstummel auch Kleinabfall sind, bleibt etwas ungeklärt. In den Medien ist die Rede davon, dass es bald einen offiziellen Aschenbecher geben wird. Wohl mit einem Wettbewerb.) Über Littering hat man in Basel ja auch schon mit universitärer Hilfe eine ausführliche Studie durchgeführt. Das war noch in Zeiten, wo das Littering Sache des Tiefbauamts war.
Merkwürdig aber ist schon, dass man den Abfall weghaben will, das Beseitigen auf der Allmend aber verboten ist. Möglicherweise braucht es eine Lizenz dazu. Wie dieser Herr da wohl eine hat:
Er kommt mit einem Elektrogefährt, selbstverständlich eine saubere Sache, von Wind und Sonne betrieben.
Auch vier geplante Abfallpolizist(inn)en werden, heisst es, Elektroautos fahren. Allerdings müssen sie sich ja auch tarnen, um die verbotenen Beseitiger/innen aufzuspüren. Aue! da wird man noch initiativ sein müssen. Vielleicht kann man sich bei den Tramkontrolleuren ein Beispiel nehmen, die sich gern als Bettler verkleiden, um diese verflixten Schwarzfahrer ahnungslos zu erwischen.
Fünf Säulen jedenfalls waren auch der Sicher- und Saubervolkspartei genug: Ihre Sauberkeitsinitiative wird zurückgezogen. Allerdings wurde schon auch der Verdacht geäussert, dass das SP-regierte Departement für Wirtschaft etc. zu lasch mit den Säuniggeln umgehen werde, aber das hat man dort weit von sich gewiesen.
Wir hätten gern noch eine Bestimmung gegen das Ertränken von Velos respektive das Nichtbeseitigen geborgener Veloleichen (hier an der Schifflände) gesehen: