Am Donnerstagabend ist im Rahmen des Mitwirkungsprozesses Qualität im Zentrum den Mitwirkenden ein Entwurf zu neuen Leitlinien und Regeln für die Nutzung öffentlicher Plätze vorgelegt worden. Er ist das Resultat einer gemeinsamen Sitzung von Verwaltung und Mitwirkenden (ursprünglich rund 60 Organisationen, darunter auch unser Quartierverein) und geht auf verschiedene an diesem von verschiedenen Seiten gemachten Vorschläge ein. Das Ganze soll in einen jetzt entstehenden Entwicklungsrichtplan für die Inne
nstadt (Bahnhof zu Bahnhof) einfliessen, der allerdings noch einige Hürden vor sich haben dürfte und von dem man nicht weiss, wie er am Ende aussehen . Es sieht derzeit so aus, dass künftig, wie weitherum gewünscht, auch qualitative Faktoren sowie Rücksichten auf die Eigenschaften der Plätze (Bsp. Münsterplatz) in den Bespielungsregeln gelten könnten. Der Entwurf ist jetzt in einer Vernehmlassungsrunde bei den Mitwirkenden.
Die Orientierung über den erreichten Zwischenstand fand in den alten, aber hellen Werkstätten (mit hilfreichen Mahnungen, siehe Bild) an der Maiengasse statt, dort wo jetzt auch noch die Ausstellung mit den Arbeiten der Gruppen steht, die am Wettbewerb für ein "Gestaltungskonzept Innenstadt" teilgenommen hatten. Die Fachjury hat bekanntlich ein holländisches Team mit Zürcher Alliierten (Okra landscape architects, Utrecht; Maxwan urbanists, Rotterdam, und Basler & Hofmann, Zürich) in den ersten Rang erhoben.
Die Jury war von der unter dem Titel "REDISCOVER BASEL" präsentierten Arbeit unter anderem beeindruckt, weil da - so der Beurteilungstext - das
"Wechselspiel zwischen , der bestmöglichen Raum- und Aufenthaltsqualität, und , der am besten geeigneten Art der Raum- und Bewegungsqualität, verknüpft und optimiert werden" soll...."Der Ansatz [shared city] ermöglicht in Abhängigkeit zur Zeit spannende und steuerbare Mehrfachnutzungen des begrenzten öffentlichen Raumes. Innerhalb einzelner Bereiche können vielfältige Nutzungen (Anlieferungrsraum, Fussgängerzone, Aufenthaltsbereich usw.) mit-, neben- oder hintereinander stattfinden."
Wer, wie ich als regelmässiger Stadtspaziergänger, denkt, das Mit-, Neben- und Hintereinander gebe es schon jetzt in der Basler Innerstadt, lernt dazu, dass das eine "clevere Vervielfältigungsstrategie des öffentlichen Raumes" sei und "mittels hochwertigen szenografischen Bildern an ausgewählten Orten exemplarisch illustriert" werde. Der Beitrag, der unter anderem durch "Einfachheit, Unaufgeregtheit und Robustheit" besteche, überzeuge durch ein grosses Mass an Optimismus, lobt später der Jurybericht. (Den braucht man natürlich bei solchen Dingen.)
Jetzt soll mit den Siegern (und der "zielführend" als Garant für die Qualitätssicherung "situativ" weiter beschäftigten Jury) in den kommenden Monaten ein konkretes Gestaltungskonzept erarbeitet werden. Denn "die Ebene der Gestaltungsprinzipien ist nur schwach ausgeprägt" und da müsse man "massgeschneiderte Gestaltungsprinzipien/Beschreibungen erarbeiten".
Wer sich selbst ein Bild über die eingereichten und diskutierten Ideen und deren "exemplarische" Illustration machen will, kann dies noch bis zum 9. September an der Maiengasse 7/11 tun. Man könne aber, wurde am Donnerstag gesagt, an den Bildern des Siegerteams natürlich noch nicht sehen, was mal wie werde. Aber es werde ein Weg gewiesen.
In der Ausstellung kann man auch den JuryBericht kaufen. Ausstellungszeiten: Mo - Fr 17:00 bis 20:00 Uhr, Sa & So 14:00 bis 18:00 Uhr.
Martin Hicklin - 1. Sep, 22:57